Guter Schlaf, schlechter Schlaf: Was sind Ursachen für Schlafprobleme?

Erholsamer Schlaf ist nicht selbstverständlich. Es gibt viele Faktoren, die den Schlaf stören können und so zu Einschlafproblemen und Durchschlafstörungen führen.

Wenn der Mensch schläft, durchläuft er im Schlaf verschiedene Phasen. Drei leichtere Schlafphasen, die Tiefschlafphase und die sogenannte REM-Phase, das ist die Traumphase. Man durchläuft diese Phasen treppenförmig – entweder die Treppe hinunter in die Tiefschlafphase oder danach wieder hoch in die Phasen mit leichterem Schlaf. Für einen erholsamen Schlaf braucht der Mensch eine bis 1,5 Stunden Tiefschlaf. Aber auch der REM-Schlaf ist wichtig, da er mit dem Lernprozess des Menschen gekoppelt ist. Die Abkürzung REM steht für Rapid Eye Movement, also „schnelle Augenbewegung“.

Erholsamer Schlaf bedeutet auch, dass der Schlaf nach den Kriterien des Schlafaufbaus ungestört ist. Es ist ein Irrglaube, dass man schnell einschlafen muss und nur Tiefschlaf braucht. Der Tiefschlaf ist wichtig für die körperliche Erholung, der Traumschlaf für die seelische.

Wie viel Schlaf braucht der Mensch?

Wie viel Schlaf der Mensch benötigt, ist unterschiedlich. Es gibt Menschen, die nach 22 Uhr „zu nichts mehr zu gebrauchen sind“, und andere, die nach Mitternacht noch fit sind. Wer aber gegen seinen Rhythmus schläft, verpasst unter Umständen seine individuellen Schlafphasen und ist entsprechend weniger erholt. Im Durchschnitt und über alle Altersgruppen hinweg braucht der Mensch sieben Stunden und 14 Minuten Schlaf.

Die Vorgänge im Körper passen sich an den Wechsel von Tag und Nacht an. Durch diese Abläufe ist man in der Lage, morgens wach zu werden und abends in den Schlaf zu finden. Bestimmte Nervenzellen im Gehirn, die Verbindungen zu den Sehnerven (Augen) und zu anderen Gehirnbereichen haben, spielen dabei eine große Rolle. Tag und Nacht (beziehungsweise hell und dunkel) beeinflussen daher direkt den Schlaf-Wach-Rhythmus.

Diese Nervensignale steuern das „Auf und Ab“ von Hormonen, der Körpertemperatur sowie von chemischen Stoffen, die für das Immunsystem wichtig sind. Sobald es dunkel wird, werden beispielsweise das Schlafhormon Melatonin und sowie schlaffördernde Wachstumshormone ausgeschüttet. Ihre Konzentration nimmt zum Morgen hin ab, wenn der Spiegel des Hormons Cortisol, das uns aufweckt, wieder ansteigt.

Die Nervensignale, die diese ganzen Vorgänge steuern, sind sehr fein aufeinander abgestimmt. Alles, was ihr Zusammenspiel stört, stört auch den Schlaf.

MEHR ERFAHREN

Welche Ursachen können Schlafprobleme haben?

Jeder schläft ab und zu schlecht. Aber sechs von 100 Menschen haben regelmäßig Schlafprobleme. Die häufigste Schlafstörung ist die sogenannte „Insomnie“, zu der Einschlaf- oder Durchschlafstörungen zählen. Die Ursachen sind vielfältig und reichen von ungesunder Lebensführung, falscher Ernährung, mangelhafter Schlafhygiene bis hin zu Krankheiten.

Ursachen, die einen erholsamen Schlaf stören können sind zum Beispiel:

  • innere Unruhe sowie Ängste
  • Stress, sowohl durch Arbeit als auch im Privatleben
  • hormonelle Schwankungen (Pubertät, Schwangerschaft, Wechseljahre)
  • Medienkonsum (das kurzwellige blaue Licht in Smartphone oder Tablet stört die Produktion des Schlafhormons Melatonin)
  • zu spätes Essen
  • mangelhafte Schlafhygiene (zum Beispiel zu helles oder zu warmes Schlafzimmer)
  • Koffein, Alkohol oder Drogen
  • Medikamente, wie bestimmte Antibiotika, Blutdruck- oder Asthmamittel
  • Schichtarbeit
  • Jetlag
  • erbliche Veranlagung

Aber es gibt auch Krankheiten, die Einschlaf- und/oder Durchschlafstörungen verursachen können, wie zum Beispiel:

  • Infektionen wie eine Erkältung oder die Grippe
  • Herzschwäche und Herzrhythmusstörungen
  • Lungenhochdruck
  • Schilddrüsenüberfunktion
  • Burn-out-Syndrom und depressive Verstimmungen
  • Allergien
  • Autoimmun- und Systemerkrankungen wie Multiple Sklerose, Parkinson oder rheumatoide Arthritis



MEHR ERFAHREN

Vor allem innere Unruhe und Ängste können zu Schlafproblemen führen. Wer davon betroffen ist, bekommt nachts seine Grübeleien nicht in den Griff. Und wer ständig schlecht ein- oder durchschläft, macht sich beim Zubettgehen schon Gedanken darüber, ob es wieder Probleme beim Einschlafen gibt – ein Teufelskreis, in dem sich die Schlafprobleme sogar zu ernsthaften Schlafstörungen verstärken können.

Das kommt zu den Sorgen, die einen ohnehin schon wachhalten, noch hinzu. Es entsteht ein regelrechter Kreislauf aus negativen Gedanken – die sich auf den Schlaf auswirken. Hinzu kommt: Die zweifelnden Gedanken der Nacht holen einen auch tagsüber ein und sorgen in der folgenden Nacht erneut für Schlaflosigkeit. Grund dafür ist die Ausschüttung von Stresshormonen, die wiederum die Bildung der schlaffördernden Wachstumshormone und von Melatonin blockieren – und somit den Schlaf stören.

Quellen: