Innere Unruhe und ihre Ursachen
Innere Unruhe ist keine Seltenheit. Die Welt wird schnelllebiger, die Digitalisierung sorgt für eine starke Reizüberflutung. Mit innerer Unruhe gehen oft auch Nervosität und Stress einher.
Was versteht man unter innerer Unruhe?
Rastlosigkeit, ein sich immer weiter drehendes Gedankenkarussell, Reizüberflutung oder unterschwellige Sorgen – Ursachen für innere Unruhe gibt es viele. Meist ist der Auslöser bekannt, etwa Stress auf der Arbeit, eine anstehende Prüfung oder die bevorstehende Urlaubsreise. Letztere verursacht meist eine freudige innere Unruhe. Ist das Problem behoben, verschwindet oft auch die Nervosität wieder.
Fühlt man sich jedoch längere Zeit unruhig und will sich partout keine Entspannung mehr einstellen, leidet die Lebensqualität unter der zunehmenden Nervosität. Folgen sind eine erhöhte Reizbarkeit und Erschöpfung. Dann wird die innere Unruhe zu einem Fall für den Arzt. Er klärt ab, ob eventuell eine körperliche Erkrankung dahintersteckt.

Was sind die Ursachen von innerer Unruhe?
Neben den bereits genannten Ursachen wie Ängsten, persönlichen Krisen oder sehr speziellen, aufregenden Situationen können äußerliche Einflüsse ebenfalls für innere Unruhe sorgen. Dazu gehören beispielsweise
- zu viel Koffein
- ein erhöhter Alkoholkonsum
- Nikotin
- bestimmte Medikamente (etwa Antidepressiva, Asthmamedikamente und einige Grippemittel)
- Lebensmittelzusatzstoffe wie Natriumglutamat, einige Farbstoffe oder der Süßstoff Aspartam
- Drogenkonsum
Körperliche Ursachen, die ein Unruhegefühl auslösen können sind zum Beispiel
- Herzprobleme
- zu niedriger Blutdruck
- Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung, ADHS, (auch bei Erwachsenen)
- Stoffwechselerkrankungen (beispielsweise Schilddrüsenüberfunktion)
- Unterzuckerung
- psychische Erkrankungen wie Depressionen oder Persönlichkeitsstörungen
- Hormonumstellungen in den Wechseljahren
Hinweis: Wenn Sie vermuten, dass ein Medikament für Ihre innere Unruhe verantwortlich ist, setzen Sie dieses nicht eigenmächtig ab, sondern sprechen Sie vorher mit Ihrem Arzt.
Gibt es Risikogruppen für Nervosität und innere Unruhe?
Neben Betroffenen mit einer oder mehreren der oben genannten Erkrankungen gehören ältere Menschen zur Risikogruppe. Denn je älter man wird, desto höher ist das Risiko für demenzielle Veränderungen. Menschen mit Demenz sind häufiger unruhig, vor allem nachts. Zudem geht eine Altersdepression oft mit innerer Unruhe und Nervosität einher.
Typische Symptome für innere Unruhe gibt es übrigens nicht. Das Gefühl wird von jedem anders erlebt. Bei einigen Menschen wirkt es auf den Bauch, bei anderen äußert sich die Unruhe über Kopfschmerzen. Betroffene sind allerdings grundsätzlich unfähig, sich in irgendeiner Form zu entspannen. Sie sind rastlos und nervös. Hinzu kommen bestimmte körperliche Symptome, die bei innerer Unruhe häufiger auftreten. Dazu gehören
- Schweißausbrüche
- Herzklopfen
- Zittern
- Schwindel
- Müdigkeit
- Erschöpfung
Da diese Symptome sehr allgemein sind und nicht ausschließlich auf innere Unruhe hindeuten, sollte man auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen, falls diese Beschwerden länger anhalten.

Quellen:
https://www.aerzteblatt.de/archiv/191886/Diagnostik-und-Therapie-von-Verhaltensstoerungen-bei-Demenz
https://www.aerzteblatt.de/archiv/30089/Depressive-Stoerungen-bei-Patienten-der-Allgemeinmedizin-Frueherkennung-und-therapeutische-Ansaetze
https://www.pharmazeutische-zeitung.de/ausgabe-162016/phytokombination-gegen-nervositaet/
https://www.pharmazeutische-zeitung.de/ein-gefuehl-verselbststaendigt-sich/
https://www.pharmazeutische-zeitung.de/inhalt-17-2004/campus-17-2004/
https://www.ptaheute.de/wissen-am-hv/wissen-am-hv-schlafstoerungen/mit-den-kraeften-am-ende-selbstmedikation-bei-unruhe-erschoepfung-und-schlafstoerungen
https://www.das-pta-magazin.de/nervoesitaet-unruhe-das-innere-zittern-1854490.html
https://www.aerztezeitung.de/Panorama/Nur-jeder-Vierte-kann-ohne-Hilfe-einschlafen-417936.html